Wie auch in meinem Artikel „Home Office für Alle für IMMER – Ja/Nein/Vielleicht? – Die Frage aller Fragen?“ erläutert, das Thema Home Office wird uns noch eine Zeitlang begleiten.
Dies bestätigt auch ganz besonders Andreas Gnesda, Arbeitswelten Experte und CEO von http://austria.teamgnesda.com/. Er hat unter anderem Firmen wie Mondi, Erste Bank und Kapsch CarrierCom zu diesem Thema begleitet, um nur einige von vielen zu nennen.
hrpassionista: Lieber Andreas, zuerst einmal die Frage aller Fragen, die im Moment viele Unternehmen beschäftigt:
Wohin führt uns das Thema neue Arbeitswelten nach Corona?
@Andreas Gnesda:
Eines ist sicher: Es wird nicht mehr so, wie es einmal war. Zehn Wochen Lock-Down und das darauffolgende langsame Hochfahren haben unsere Arbeitsgewohnheiten nachhaltig verändert. Die Arbeit im Home-Office ist vom Ausnahme- zum Normalzustand mutiert. In einer kürzlich erschienen Studie der Arbeiterkammer Wien sagen sechs von zehn ArbeitnehmerInnen, dass sich das Home-Office positiv auf die Arbeitszufriedenheit auswirkt, für dreißig Prozent ist es gleich gut und nur knappe zehn Prozent können eine negative Wirkung feststellen. Siebzig Prozent wollen auch nach der Corona-Krise im Home-Office arbeiten.
Das Evolutionswunder Mensch hat schnell gelernt, mit einer neuen Situation umzugehen.
Wo würdest du sagen führt uns das in Zukunft hin? Du hast mir von vier Thesen erzählt, die große Veränderungen aufzeigen.
@Andreas Gnesda:
Ja, danke Marion, das führt uns direkt zu These 1: Menschen haben gelernt, viel digitaler zu arbeiten und den einen oder anderen Vorteil des Home-Offices zu schätzen. Der Anfahrtsweg ins Büro fällt weg, Beruf und Freizeit lassen sich vielleicht besser koordinieren und das Home-Office bietet (unter normalen Umständen, also exklusive Kinderbetreuung) einen idealen Rahmen für konzentrierte ungestörte Arbeit. Das eine oder andere Telefonat wurde im Spazierengehen geführt, WebCalls beginnen viel pünktlicher, kommen sehr schnell auf den Punkt und sind oft viel kürzer als die bislang abgehaltenen Synchronisationsmeetings. Das bedeutet, dass ein beträchtlicher Teil unserer Arbeit in Zukunft wie schon in der Gegenwart nicht mehr im Büro stattfinden wird.
Was bedeutet das für unsere aktuellen Büros?
Wie sieht das Office der Zukunft aus?
@Andreas Gnesda:
These 2: Man kann auf jeden Fall sagen, dass sich der Fokus verschoben hat. Waren es früher noch riesige Flächen mit Arbeitsplätzen so sind es jetzt Räume und Zonen für den persönlichen Austausch, zur Kommunikation, Koordination und zum Erleben des Gemeinsamen, die einen besonderen Stellenwert bekommen haben. Collaboration Areas sind zum fixen Bestandteil geworden. Unsere Mitarbeiter gehen in Büros, um sich Auszutauschen, Zusammenarbeit zu erleben, zu kommunizieren oder gemeinsam etwas zu entwickeln. Das Büro als Landmark für Kommunikation, Identifikation, Employer Branding und als Innovationsgenerator schaut jedenfalls anders aus. arbeiten.
Das Evolutionswunder Mensch hat schnell gelernt, mit einer neuen Situation umzugehen.
„Ich bin ganz Deiner Meinung – das Büro wird zur Drehscheibe für Kommunikation, Identifikation, Employer Branding und Innovation“ – Inwiefern müssen nun Führungskräfte und die Unternehmensorganisation reagieren? Was für Herausforderungen erwarten diese?
@Andreas Gnesda:
These 3: Organisation und Führung sind auf ganze andere Weise herausgefordert wie früher. Unternehmenswerte waren in der Krise auf die Probe gestellt. Ergebnis-, ja noch viel mehr wirkungsorientiertes Arbeiten erfordert ganz andere Managementmethoden. Hier sehe ich die aktuell GRÖSSTE Herausforderung. Wie kann man Führungskräften helfen, Ihr Führungsverhalten an die neuen Gegebenheiten anzupassen. Es geht um ergebnisorientiertes Arbeiten, Aufrechterhaltung von sozialem Gefüge, Verbundenheit und Identifikation mit dem Unternehmen und nicht zuletzt um digitale Mobilisierung der kreativen Potentiale unserer MitarbeiterInnen. Neue Methoden, Technologien aber auch ein hohes Maß an Fürsorglichkeit sind gefragt, die letztlich ihren Niederschlag sicherlich in veränderten Organisationsstrukturen finden werden.
Viele Unternehmer fragen sich zur Zeit oft, welche Auswirkungen die aktuelle Situation auf den Immobilienmarkt hat,
wie ist hier deine Einschätzung?
@Andreas Gnesda:
Hier kommen dir wir direkt zu meiner These 4: Die Summe an Büroflächen wird zurückgehen, wir gehen von bis zu fünfundzwanzig Prozent des Marktes aus. Neue Konzepte und Angebot werden sich am Markt etablieren. Ich denke da vor allem an bislang bekannte aber in Zukunft in noch viel mehr Facetten vorhandene Coworking-Spaces und Office-Centers.
Wie ist dein Fazit zur Gesamtsituation? Wie siehst du den „neuen Alltag“?
@Andreas Gnesda:
Alles in allem bin ich dankbar, dass wir so spannende Zeiten erleben dürfen, Zeiten die einen echten Fortschritt für die Menschheit in Arbeitswelten bewirken könnten! Es sind durchaus anregende Gedanken und es ist sehr interessant zuzusehen wie alles miteinander verbunden ist und welche Auswirkungen so manches haben kann / wird.
Mein Fazit
Der neue Alltag fordert uns auf neue Wege zu gehen und läutet damit eine neue Ära der Arbeitsorganisation ein. Wir werden aufgefordert sein uns daran anzupassen, bis die nächste Veränderung auf uns zu kommt, wie neue Technologien, Globalisierung, demographischer Wandel oder die nächste „Pandemie“. Egal was es sein wird, es wird Herausforderungen und Chancen mit sich bringen und als Mensch habe ich die Möglichkeit, mich in dieser Zeit, immer wieder neu zu definieren. Es ist und bleibt eine spannende Zeit!
Über die Autorin
Marion Eppinger ist die #hrpassionista
Sie ist Influencerin für Trends im HR-Bereich. Richtungsweisend und agil für Top-Themen der Branche.
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