Räucherstäbchen, Voodoo-Zauber oder singend um ein Lagerfeuer sitzen – noch immer herrschen diese Klischees über Aufstellungsarbeit, die mit Esoterik assoziiert werden.
Dabei geht es um so viel mehr….
Aufstellungsarbeit hilft uns, Zusammenhänge besser zu verstehen und ganzheitlich zu betrachten. Denn der Ursprung der Blockade ist auf den ersten Blick oft verborgen.
Woran arbeitet man bei einer Organisationsaufstellung?
Grundsätzlich kann jedes Thema behandelt werden – egal ob beruflich oder persönlich.
Bei der Aufstellung nehmen Repräsentant*innen die Position von Personen oder abstrakten Elementen (z.B. Gefühle, Produkte oder Werte) ein und liefern interessante Einblicke, wie diese zueinander stehen. Aufstellungen decken Beziehungsmuster, Kommunikationsstrukturen und Dynamiken auf und visualisieren diese. So wird aufgezeigt, ob die einzelnen Elemente und/oder Personen positiv zueinander stehen oder Blockaden vorhanden sind.
Die Aufstellung endet mit einem Lösungsbild, mit dem der oder die Klient*in danach weiterarbeitet.
✨ Damit du dir ein Bild davon machen kannst, habe ich 3 Themen und Erkenntnisse des letzten Aufstellungsabends zusammengefasst:
Unternehmensgründung
Bei einer Unternehmensgründung stelle ich als Aufstellungsleiterin Gründer*in, Leistung/Produkt, Kund*innen & Geld in einem Raum auf und schaue mir an, wie diese zueinander in Beziehungen stehen.
Ich befrage die einzelnen Repräsentant*innen und bekomme direkt Feedback:
- Was gilt es zu beachten, damit die Gründungsidee erfolgreich wird?
- Kommt die Idee bzw. das Produkt gut an oder nicht?
- Was braucht es damit die Kund*innen zufrieden sind und für die Leistung/ das Produkt bezahlen?
Betrachte ich die Unternehmensgründung systemisch, zeigt mir die Aufstellung, ob das Produkt und/oder die Idee bereit sind für den Markt und die Kund*innen bereit sind dafür Geld auszugeben.
Karrieregespräche
Bei dieser Aufstellung werden alle am Gespräch beteiligten Menschen und zusätzlich körperlose Elemente aufgestellt – Vorgesetzte, Kolleg*innen und Elemente wie Gehalt und Forderungen. Auch körperlose Elemente und Emotionen können von Repräsentant*innen dargestellt werden.
Die Repräsentat*innen werden von mir befragt, um Dynamiken aufzudecken:
- Wie muss ich in die Verhandlungen gehen, damit meine Wünsche Gehör finden?
- Wie nimmt mein*e Vorgesetzte*r meinen Karrierewunsch auf?
- Unterstützt mein*e Vorgesetzte*r/ meine Kolleg*innen mein Vorhanden?
Dazu kommt, dass private Themen unbewusst auf den Job projiziert werden können. Dort bleiben sie leider ungelöst und beginnen zu stören. Die Aufstellung zeigt diese Themen auf. Handelt es sich um ein Thema, dass die*den Klient*in betrifft, kann es direkt gelöst werden. Die vorerst schwierige Situation löst sich im Anschluss von selbst.
„Anerkennung und Liebe, die ich in der Familie vermisse, werde ich im Job nicht finden.“
Kooperationen mit Kolleg*innen
Eine mögliche Zusammenarbeit gründet man in erster Linie basierend auf Kompetenzen, Stärken, dem Sympathie-Faktor und der Aussicht, zusammen mehr zu erreichen. Im Laufe einer Kooperation zeigt sich Erfolg und/oder Misserfolg und die Parallelität zur Unternehmensgründung.
Der Unterschied liegt darin, dass ein bis viele Kooperationspartner*innen fusionieren und jede*r ihre/seine möglichen Blockaden mitbringt.
Die aufgestellten Komponenten sind dieselben, wie in der Unternehmensgründung, zusätzlich wird jedoch auch noch die Beziehung zwischen den Partner*innen beleuchtet und das macht den entscheidenden Unterschied:
- In welcher Beziehung stehen die Repräsentant*innen der Kooperationspartner*innen?
- Kann eine gute Ordnung hergestellt werden, um im Fluss der Energie zu bleiben?
- Stehen die Kooperationspartner*innen zu denselben Werten/ teilen sie dieselbe Vision einer guten Zusammenarbeit?
Die Aufstellung zeigt, ob Kooperationspartner*innen an einem Strang ziehen oder unterschiedliche Interessen verfolgen. Sie zeigt auch unbewusste Blockaden, die, wenn gelöst, zu einer guten Zusammenarbeit führen.
Beides sind wichtige Informationen, bevor man vertraglich eine Kooperation eingeht.
Mein Fazit
Die Aufstellungsarbeit bietet tiefe Einblicke in persönliche und berufliche Themen und deckt verborgene Dynamiken und Blockaden auf. Und das ist gut so. Stellen wir uns einmal vor, wie sich berufliche als auch persönliche Themen entwickeln, wenn diese verborgen bleiben!
Ob bei Unternehmensgründungen, Karrieregesprächen oder Kooperationen mit Kolleginnen – die systemische Betrachtung und die Arbeit mit Repräsentantinnen ermöglichen ein besseres Verständnis der jeweiligen Situationen und der damit verbundenen Beziehungen.
Aufstellungsarbeit bietet dir hilfreiche Erkenntnisse und Lösungen, mit denen du danach sehr effizient und lösungsorientiert arbeiten kannst. Aber denk daran, dass eine Aufstellung immer nur eine Momentaufnahme ist und regelmäßige Updates sinnvoll sein können, um den Fortschritt zu sichern und neue Herausforderungen zu meistern.
Du hast gerade ein berufliches Thema, das dich gerade sehr beschäftigt? Dann komm zum nächsten Aufstellungsabend und wir gehen diesem gemeinsam auf den Grund. Die nächsten Termine findest auf meiner Website unter der Rubrik Events.
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Über die Autorin
Marion Eppinger ist die #hrpassionista
Sie ist Influencerin für Trends im HR-Bereich. Richtungsweisend und agil für Top-Themen der Branche.
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