In einer Welt, die sich kontinuierlich wandelt, steht Veränderung ganz oben auf der Agenda. Doch warum ist es so, dass Veränderung oft mit einer negativen Assoziation behaftet ist? Diese Frage beschäftigt viele von uns. Vielleicht liegt es daran, dass Veränderungen oft mit Unsicherheit und Unbehagen einhergehen. Das Ungewisse, das Neue – es kann beängstigend sein.
Warum es trotzdem wichtig ist, sich auf Veränderungen einzulassen, wie der Change-Prozess abläuft und was man dabei bedenken muss, habe ich für dich zusammengefasst.
Größte Veränderung im Leben
Doch lasst uns einen Moment innehalten und über eine Veränderung nachdenken, welche die meisten von uns anstreben und welche zugleich eine der größten Veränderungen im Leben darstellt: die Beziehung. Der Schritt, plötzlich nicht mehr allein zu sein, sich abstimmen zu müssen, Kompromisse zu schließen und Verantwortlichkeiten zu teilen, mag zunächst herausfordernd erscheinen. Doch letztendlich gehen wir diese Herausforderung ein, weil wir wissen, was uns am Ende dieser Veränderung erwartet: einen Menschen an unserer Seite zu haben, mit dem wir unser Leben gerne gemeinsam bestreiten möchten.
Die Veränderung der Arbeitswelt
Betrachten wir unser Leben im Rückblick, erkennen wir, dass Veränderungen einen festen Platz in unserem Alltag eingenommen haben. Vom Jobwechsel über Digitalisierung bis hin zu virtuellem Arbeiten – die Welt um uns herum verändert sich ständig und schnell. Doch trotz ihrer Allgegenwart gibt es Unternehmen, die Veränderungen ignorieren und sogar verschlafen haben. Namen wie Nokia, Blackberry, Kodak und Thomas Cook erinnern uns daran, dass Passivität in einer sich wandelnden Welt die falsche Überlebensstrategie ist.
Wir müssen die Art und Weise, wie wir Veränderungen angehen, bewusst steuern. Wir sollten offen sein für Neues, Fehler verzeihen und uns als „Early Adopters“ positionieren.
Early Adopters sind Menschen, die die neuesten technischen Errungenschaften oder die neuesten Varianten von Produkten oder modischen Accessoires nutzen.
Das Tal der Tränen
Doch Veränderung ist kein linearer Prozess. Elisabeth Kübler-Ross‘ Modell des „Tals der Tränen“ zeigt uns, dass Veränderung in Phasen verläuft.
Alle 7 Phasen müssen durchlaufen werden, ohne eine zu überspringen. Und obwohl es ein linearer Prozess ist, funktioniert es oft nicht beim ersten Mal! Es kann sein, dass man in einem Change Prozess einzelne Phasen mehrmals durchlaufen muss, da sich immer wieder etwas verändern kann. Hier gibt es also kein Schema F.
Von der Verleugnung bis zur Akzeptanz durchlaufen wir einen Prozess, der uns wachsen und uns stärker werden lässt. Eine Phase auszulassen ist grundsätzlich möglich, ABER irgendwann kommt der Zeitpunkt, wo es uns wieder zurückwirft und wir uns mit dieser “ausgelassenen” Phase beschäftigen müssen.
Dasselbe gilt natürlich auch für den Unternehmenskontext. Man kann eine Umstrukturierung nicht kommunizieren, am nächsten Tag umsetzen und so tun, als wäre nichts passiert. Mitarbeiter*innen sind hier in Phase 1 – dem Schock – und diesen gilt es zu verarbeiten, Schritt für Schritt. Das braucht Zeit, weil Rom wurde auch nicht über Nacht erbaut.
Sollte es einmal passieren, dass Mitarbeitende in einer Phase verharren – nicht verzweifeln. Oft hilft es, darüber zu sprechen! Gezielt Fragen stellen und gemeinsam an Lösungen arbeiten:
z.B. Was brauchst du, um mit der Situation besser umgehen zu können? Wenn du deiner besten Freundin/deinem besten Freund davon erzählen würdest, was würde sie oder er sagen? Auf einer Skala von 1 bis 10, wie schlimm fühlst du dich in Bezug auf die Veränderung? Was brauchst du, um von x nach y zu kommen?
Je nachdem, wie groß oder lebensverändernd etwas ist, macht es durchaus Sinn, sich bei solch einem Prozess professionelle Hilfe zu holen. Sei es intern bei Organisationsentwickler*innen oder extern bei einem/einer Berater*in oder Coach. Sie helfen, den Veränderungsprozess zu starten, ihn auf Spur zu halten oder anzupassen und auch die Belegschaft entsprechend mitzunehmen, damit es final zur Integration kommt.
Kommunikation & Zelebrieren
Während des Change-Prozesses ist es daher wichtig, offen über die Herausforderungen zu sprechen und die verschiedenen Phasen zu zelebrieren. Verabschiedungen sind genauso wichtig wie Neuanfänge! Nur wenn wir bereit sind, uns von Altem zu verabschieden, können wir Raum für Neues schaffen und die Chancen nutzen, die Veränderungen mit sich bringen.

Mein Fazit
In einer Welt, die sich unaufhaltsam verändert, liegt es an uns, die Kunst der Veränderung zu beherrschen. Lasst uns gemeinsam diesen Weg gehen und die Herausforderungen als Chancen begreifen, um zu wachsen und uns weiterzuentwickeln.
Ich habe bereits einige Unternehmen in Change-Prozessen begleitet. Eines bleibt gesagt, es gibt nicht die eine Art und Weise, wie man Veränderung in einem Unternehmen integriert. Mein Ansatz ist hier die Kombination des Phasenmodells von Elisabeth Kübler-Ross mit systemischer Arbeit, indem man Veränderungen aufstellt. Das bietet spannende Einblicke und zeigt oft unerwartete Verstrickungen auf, die man so nicht am Schirm hatte.
Für mehr Einblicke ins Thema Organisationsaufstellung empfehle ich dir meinen Blogbeitrag dazu.
Warum ist das wichtig? Es spart Zeit, Geld & Ressourcen! Wenn man vorab hinter die Kulissen sieht und Situationen dadurch besser versteht, anstatt die eine oder andere Ehrenrunde drehen zu müssen.
Mein größtes Learning in Veränderungsprozessen ist, es braucht Zeit und es muss immer wieder darüber gesprochen werden. Lieber einmal zu viel als einmal zu wenig.
Weil ohne Veränderung kein Fortschritt.
Über die Autorin

Marion Eppinger ist die #hrpassionista
Sie ist Influencerin für Trends im HR-Bereich. Richtungsweisend und agil für Top-Themen der Branche.

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