Wie jedes Jahr widme ich mich am Jahresanfang den Prognosen des World Economic Forum’s um einen Ausblick zu geben, was die Trends für den Arbeitsmarkt 2025 sind. Kurz war ich letzte Woche davor einen Blogbeitrag zu verfassen, wo ich enttäuscht war, dass dazu noch keine Veröffentlichung gemacht wurde. Siehe da, ich habe den Gedanken im Universum platziert und schon wird der Future of Jobs Report 2025 veröffentlicht. Oder liegt es vielleicht daran, dass gerade das Annual Meeting des WEF in Davos tagt und vorab noch eine Veröffentlichung dazu geplant war 😉
Der „Future of Jobs Report 2025“ vereint die Perspektive von über 1.000 führenden globalen Arbeitgebern.Es wurden mehr als 14 Millionen Arbeitnehmer*innen in 22 Branchenclustern und 55 Volkswirtschaften aus der ganzen Welt vertreten befragt, um zu untersuchen, wie sich diese Makrotrends (lanfristige Trends mit einem Ausblick auf 10-15 Jahre) auf Arbeitsplätzen und Qualifikationen entwickeln. Welche Strategien zur Umgestaltung der Belegschaft führen und wie Arbeitgeber*innen darauf im Zeitraum 2025 bis 2030 reagieren werden.
Wir leben in unsicheren Zeiten! Was wird den Arbeitsmarkt kommendes und die nächsten Jahre global am meisten beeinflussen?
Die 5 größten Treiber die den Arbeitsmarkt am meisten beeinflussen
Digitalisierung
Der Trend mit den stärksten Umbrüchen wird voraussichtlich die Ausweitung des digitalen Zugangs sein. 60 % der Arbeitgeber*innen gehen davon aus, dass dieser Trend ihr Unternehmen bis 2030 verändern wird.
Konjunkturentwicklung
Die steigenden Lebenshaltungskosten sind der zweitgrößte Trend insgesamt – und der wichtigste in Bezug auf die Wirtschaftslage. Auch die allgemeine Konjunkturabschwächung ist kein geringeres Thema. Es wird erwartet, dass 1,6 Millionen Arbeitsplätze wegfallen werden.
Klimawandel
Die Eindämmung des Klimawandels ist insgesamt der drittstärkste Trend – und der wichtigste Trend im Zusammenhang mit der grünen Wende. Dies treibt die Nachfrage nach Berufen, wie Ingenieur*innen für erneuerbare Energien, Umweltingenieur*innen und Spezialist*innen für elektrische und autonome Fahrzeuge an.
Demografie
Zwei demografische Entwicklungen verändern zunehmend die Weltwirtschaft und die Arbeitsmärkte: die Alterung und der Rückgang der Bevölkerung im arbeitsfähigen Alter. Werfen wir hier einen Blick auf die Bevölkerungsprognosen für Österreich:
Die Bevölkerung Österreichs wird bis 2080 weiter wachsen und deutlich altern. Wie aus der aktuellen Bevölkerungsprognose von Statistik Austria hervorgeht, wird die Bevölkerungszahl bis 2040 um 5,5 % auf 9,6 Mio. steigen. Besonders stark wird das Wachstum bei den ab 65-Jährigen ausfallen, deren Anteil sich von derzeit 19,7 % auf 26,7 % im Jahr 2040 vergrößern wird. Bis zum Jahr 2080 wird schließlich ein weiterer Zuwachs der Gesamtbevölkerung auf 10,2 Mio. Menschen erwartet, von denen 29,3 % 65 Jahre oder älter sein werden. (Quelle: Statistik Austria)
Geoökonomische Fragmentierung & geopolitische Spannungen
Geoökonomische Fragmentierung (eine politisch motivierte Umkehrung der globalen wirtschaftlichen Integration) und geopolitische Spannungen werden voraussichtlich bei einem Drittel (34 %) der befragten Unternehmen in den nächsten fünf Jahren zu einer Transformation des Geschäftsmodells führen. Dh. Viele Unternehmen sind am Überlegen, ob sie künftig ihre Betriebe ins Ausland verlegen oder sie wieder zurück ins Land holen. Kommt darauf an, in welcher Branche man tätig ist.
Die gute Nachricht
Die gute Nachricht, es wird erwartet, dass bis 2030 zusätzlich 14 % neue Arbeitsplätze geschaffen werden.
In absoluten Zahlen sind die Gewinner*innen Frontline-Berufe (Landarbeiter*innen, Lieferfahrer*innen, Bauarbeiter*innen, Verkäufer*innen und Lebensmittelarbeiter*innen).
Auch die Zahl der Berufe in der Pflegewirtschaft, wie z. B. in der Krankenpflege, in der Sozialarbeit und Beratung, sowie in der persönlichen Pflege wird in den nächsten fünf Jahren voraussichtlich deutlich zunehmen. Wenig überraschend, berücksichtigt man die oben genannte demografische Entwicklung.
Prognostiziert ist auch, dass die Zahl der Berufe im Bildungsbereich, wie z. B. die der Lehrer*innen an Hochschulen und weiterführenden Schulen deutlich zunehmen wird.
Prozentual gesehen sind technologiebezogene Berufe, die am schnellsten wachsenden Berufe, darunter Big Data-Spezialisten, Fintech-Ingenieure, Spezialisten für KI und maschinelles Lernen sowie Software- und Anwendungsentwickler.
Die größten Rückgänge werden im Bereich Büro- und Sekretariatsarbeiten erwartet. Hier wird die KI einiges von den Routinearbeiten übernehmen können.
Was bedeutet das jetzt?
Wir können damit rechnen, dass sich zwei Fünftel der vorhandenen Fähigkeiten im Zeitraum 2025-2030 verändern oder veraltet sein werden. Das heißt für Unternehmen ein absoluter Fokus auf die Weiterbildung bzw. Umschulung von Mitarbeiter*innen.
Diese Skills werden die Gamechanger in den nächsten Jahren am Arbeitsmarkt sein:
- analytisches Denken
- KI und Big Data, sowie Netzwerk und Cybersicherheit
- wie bereits erwähnt: kreatives Denken, Belastbarkeit, Flexibilität und Agilität
- Leadership und Social Influence
- Talent Management
- Verantwortung für die Umwelt zu übernehmen
- sowie Neugier und lebenslanges Lernen.

Mein Fazit
Obwohl Analytisches Denken nur noch Nummer 9 von den Top 10 Skills der Zukunft ist, sehen Unternehmen es immer noch als eine der wichtigsten Fähigkeiten der Zukunft an. Vernetztes Denken, vor allem im Umgang mit der KI, wird der Schlüssel zum Erfolg sein. Dass technologische Skills weiter an Bedeutung gewinnen, ist wenig überraschend. Kreativität wird ein wesentliches Unterscheidungsmerkmal zur KI sein. Führung und Talent Management werden angesichts der demografischen Entwicklung noch mehr an Bedeutung gewinnen. Mitarbeiter*innen für das Unternehmen begeistern und zu halten, wird eine große Herausforderung für Unternehmen. Dazu sind soziale sowie ökologische Verantwortung ein „Must Have“ wenn man sich am Arbeitsmarkt gut positionieren möchte. Nachhaltige Wirtschaftsprogramme sind notwendig, damit auch die nächste Generation davon profitiert.
Angesichts der bevorstehenden Veränderungen ist es wichtig, gut mit Belastbarkeit umzugehen und klare Grenzen für die eigene Gesundheit zu ziehen. Weiterhin flexibel und agil zu bleiben und niemals die Neugier zu verlieren, sind unerlässlich, um am Puls der Zeit zu bleiben. Lebenslanges Lernen wird unser ständiger Begleiter sein und Ausreden sind hierfür inakzeptabel .
„Wer nicht mit der Zeit geht, geht mit der Zeit“, erkannte schon Friedrich Schiller.
Über die Autorin

Marion Eppinger ist die #hrpassionista
Sie ist Influencerin für Trends im HR-Bereich. Richtungsweisend und agil für Top-Themen der Branche.

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